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Social Media Effekt

Wer kennts nicht. Ein Objekt der Begierde, allerdings ausser Reichweite. Sowohl räumlich als auch emotional unerreichbar. Trotzdem muss das Objekt observiert werden. Mit der Hilfe einer wohlbekannten Plattform natürlich. Es scheint aber sehr inaktiv zu sein, weshalb auf die Aktivität der Kollegen, Onkel, Tanten und Schwestern zurückgegriffen werden muss. durch Kommentare, Posts und Stories wischen - Da! schnell den Finger festgehalten damit der Beweis nicht verschwindet. Essen mit Freunden. Da sitzt er im Hintergrund. Auf der Schulter liegt eine Hand, seine wiederum liegt auf einem fremden Oberschenkel. Was hat das zu bedeuten? Zufall? Beziehung? Fragen über Fragen. Genauere Recherche ergibt: Sie ist wunderschön, Make up Artistin, Freundin der Schwester. Hab Ichs schon erwähnt? Sie ist wunderschön. Je mehr ich von ihr sehe, desto mehr sinkt mein Mut. Meine Gedanken beginnen sich im typischen Social Media Muster spiralförmig gegen unten zu bewegen. Typenmässig sind wir gleich. Während

Sehr geehrter Herr Autor einer grossen Tageszeitung.

Als Mitglied der Generation XYZ (und übrigens nicht konstant gehätschelt und gepflegt durch Lehrer oder Arbeitgeber) bin ich sehr oft mit Ihrem Vorwurf „Die Jugend rebelliert nicht!“ konfrontiert und er frustriert mich zutiefst. Ihren zweiten Vorwurf  „die Jugend schafft es nicht einmal den Status Quo aufrechtzuerhalten“ macht für mich dagegen keinen Sinn. Den SQ aufrechtzuerhalten würde ja bedeuten nicht zu rebellieren - da wir dies anscheinend nicht können verändern wir aber offenbar trotzdem etwas? Der erste Vorwurf verneint diesen Umstand ja gerade. Ich sehe hier nichts als Widersprüche.  Zum ersten Vorwurf würde ich aber gerne etwas sagen: Ich habe oft den Eindruck dass Menschen solche Aussagen nur dazu verwenden, um damit zu betonen wie rebellisch sie selbst waren. Rebellion bezeichnet in jeder Hinsicht etwas aussergewöhnliches, etwas seltenes. Und ich denke auch in Ihrer Generation war Rebellion etwas, was nur durch einen Bruchteil der vorhandenen „Jungen“ ausgetragen wurde
Dreams Do Come True timi.

Immer diese Unterwäsche!

Keine Unterwäsche? Also gar keine Unterwäsche oder nur keinen BH? Gar keine. Also, wenn sie ihre Tage hat trägt sie Unterwäsche glaube ich - und letztens hatte sie was mit einem Typen, da hat sie sich schöne Unterhosen besorgt. Aber jetzt hat sie nichts mehr mit ihm, jetzt trägt sie wahrscheinlich keine mehr.  Ich mochte diese Person irgendwie. Die Person die keine Unterwäsche trägt. Nicht weil das etwas ist, was ich selbst gern tun würde, sondern weil ich ihre Einstellung toll finde. Und irgendwie hat ihr Entschluss auch etwas komisches - er zaubert mir aus irgendeinem Grund ein Schmunzeln aufs Gesicht.  Ich glaube aber nicht allen geht es so. Wie viele Menschen würden sich ob so einer Vorstellung ekeln oder den Kopf schütteln? Viele Dinge, welche nicht der Norm entsprechen, verunsichert andere Menschen. Aber was heisst schon „Norm“? Ist damit nicht einfach eine Tatsache gemeint, dass viele Menschen das Gleiche tun? Und weil es die Mehrheit tut, wird das manchmal fälschlicherwe

Über meinen Schatten

Grüne Streifen strichen im Eiltempo an der Glasscheibe vorbei. Ab und zu manifestierten sich Windräder, Windmühlen, Häuser und Strassen. Manchmal strich ein Sonnenstrahl über mein Gesicht. Von der hinteren Sitzreihe klang das aufgeregte Schnattern eines Kindes durch, neben mir hörte ich das regelmässige Atmen eines Schläfers. In meiner Brust und Magengegend fühlte ich ein ziehen, ein schwacher Abklatsch eines verblassten Gefühls, das ich schon einmal gefühlt habe: Liebeskummer. Nur diesmal breitete sich das Gefühl nicht aus, weil ich einen geliebten Menschen verliess, sondern weil ich eine geliebte Zeit und die dazu passenden Orte verliess. Man könnte es auch Fernweh nennen.  Ich weiss, jeder zweite der ein Instagram Profil besitzt, beschreibt sich selbst als „Traveller“, „World Explorer“ oder als jemanden den das Fernweh plagt. Attribute, welche in unserer heutigen Gesellschaft als selbstverständlich gelten, damit man nicht als Stubenhocker verurteilt wird. Aber ich glaube, die w
We carry these things inside us That no one else can see They hold us down like anchors They drown us out at sea. Bring me the horizon - Chelsea Smile