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Es werden Posts vom September, 2015 angezeigt.

Bring Cash and Umbrellas!

" Excuse me, are you a local?" Als ich diese Frage, gestellt von einer Britin in ihren Sechzigern hörte, wäre ich vor Freude am liebsten in lauten Jubel ausgebrochen, und hätte die Faust triumphierend in die Luft gestreckt. Ich liebe es nämlich, wenn ich im Ausland nicht für einen Touristen, sondern für einen Einheimischen gehalten werde. Und ich freute mich diesmal ganz besonders, weil ich auch nach zweiwöchigem Aufenthalt immer noch nicht ganz so mit dem Grossstadtleben zurechtkomme.  Immerhin hatte ich gelernt, als Fussgänger beim weissen Licht (und nicht bei Grün!) über die Strasse zu gehen, und Distanzen auf klein aussehenden Karten nicht zu unterschätzen. (vier Häuserblocks können übrigens schnell mal 20 Minuten Fussmarsch bedeuten..) Darüber hinaus sollte man immer 2.75 Dollar in der Tasche haben, für eine allfällige Busfahrt. Oder die Visitenkarte mit der Telefonnummer des indischen Taxifahrers, der während der Fahrt Deutsch lernen möchte, und dabei über die europ

And we are finally home

Als ich früher, als Kind, auf obligaten Schulferien war, kam mir das jeweils wie eine Weltreise vor. Ich habe selten die Grenzen meines Heimatlandes überschritten, und doch fühlte ich mich jedesmal so, als wäre ich hunderttausende Kilometer von zu Hause entfernt. Ich hatte mir immer geschworen dass ich, wenn ich dann die Wahl hätte, wenn ich nicht mehr gezwungen sein würde, an Lager und Camps teilzunehmen, für immer zu Hause bleiben würde. Dass ich für immer den stechenden Kloss im Hals, die aufsteigenden Tränen, und das seltsame Bauchweh aus meinem Leben verdammen würde. Oder anders gesagt, ich wollte kein Heimweh mehr haben.  Ja, und wo bin ich heute, etliche Jahre später gelandet? Einmal über den grossen Teich, ans andere Ende des nächsten Kontinenten, tausende Kilometer entfernt, im zwölften Stock eines erdbebengefährdeten Hochhauses in der Grossstadt. Und doch fühle ich mich immer noch so, als wäre ich mal eben schnell in einen Zug ein-, und bei der ersten Haltestation wieder a