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Flieg!

Sterben müssen alle. Das ist eine unausweichliche Tatsache. Doch leider kann man den Zeitpunkt dafür nicht selber bestimmen. Vorausgesetzt man möchte keinen Selbstmord begehen. Denn der Körper hat einen grösseren Lebenswillen, wenn der Verstand dies nicht hat. Und umgekehrt genauso.  Ist der Körper zu schwach, wird der Lebenswille eisern sein. Wenn man sich jetzt also zu Tode hungern wollte, oder einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen wollte, dann würde das nicht funktionieren. Weil der Körper nicht sterben WILL. Er würde alles daran setzen, am Leben zu bleiben, nicht unterzugehen. Warum sind Körper und Geist so etwas Unterschiedliches, warum sind sie nicht miteinander im Einklang? Warum leben sie überhaupt zusammen, wenn das Zusammenspiel sowieso nicht funktioniert?  Der Geist, die Seele kommt von einem anderen Ort, von einer anderen Welt. sie währt ewig. sie kann also nicht sterben. Wenn man jetzt sterben wollte, dann ist das für die Seele kein Problem, denn für sie bedeut

Bon Voyage

Alles fliegt mit Hochgeschwindigkeit an mir vorbei, verschwimmt, wird unscharf. Nichts existiert wirklich, alles scheint nicht greifbar zu sein. Die Gedanken versuchen mitzuhalten, mitzufliegen, doch es ist nicht möglich. Es ist, als ob man in einem Paralelluniversum sitzt, man sieht die echte Welt vorbeizischen, hat aber keine Chance in die echte Welt zurückzukehren. Eingesperrt in eine meterlange Röhre, zusammen mit einer Zufallsnation aus Menschen, welche das gleiche Schicksal teilen. Lösen wir das Rätsel auf: Nein, ich sitze nicht in einem Raumschiff einer ausserirdischen Macht, befinde mich nicht in einem Zeitloch, und stehe auch nicht unter Drogeneinfluss. Ich sitze im Zug. Zugfahren ist eine Sache für sich. Sobald man in einem Zug sitzt, zusammen mit wildfremden Menschen, scheint es, als ob dies eine andere Welt wäre. Alle sind in sich gekehrt, bemüht, ja keinen Kontakt zu knüpfen oder andere zu stören. ja es hat fast etwas meditatives. Meistens jedenfalls. Die Gedanken zie

Ohne Worte

Vielleicht brauchte ich eine Brille? War das etwa grade wirklich wahr oder nur Einbildung? Ich streckte meine Hand aus, wollte gerade nach dem Pullover fassen, doch als ich es schon fast geschafft hatte, bemerkte ich, dass die Person eigentlich meilenweit entfernt von mir weg stand. Also natürlich nicht wirklich, nur im übertragenen Sinne, so weit kann ich übrigens nicht sehen. Auch mit Brille nicht. Und nach Pullovern von anderen Leuten grapsche ich normalerweise auch nicht. Aber es fühlte sich so an, als würde die Person, nennen wir sie X, tatsächlich so weit entfernt stehen. Und warum? Weil es auf dieser Welt zwei Sorten von Menschen gibt: Solche, die man leicht erreichen kann, und solche, die unerreichbar sind. Und es auch bleiben, weil man nicht an sie herankommt, oder weil sie schlicht und einfach zu weit weg stehen. Nicht, dass man nicht versuchen würde, an sie heranzukommen. Doch was ist die beste Möglichkeit? Marathontraining betreiben? Eine Brücke zum anderen Ufer bauen? De

Alle verdorben!

Ein Uhr morgens, alle Popcorn und Cookies gegessen, der Film fertig geschaut. Wir (drei Freundinnen auf dem Sofa, alle mit einer Decke in einem unterschiedlichen Grünton auf dem Schoss) sahen uns sehnsüchtig an. Nicht aus den nahe liegenden Gründen, dass wir ins Bett gehen wollten (obwohl wir müde genug wären) oder  dass alle Cookies aufgegessen waren. Nein, wir hatten unsere Topmodelsendung verpasst. Eine hochgradig suchterzeugende und Charakter verderbende Sendung. Verpassen ging da natürlich gar nicht. Doch noch war nicht aller Tage Ende, denn per Zufall entdeckten wir eine Wiederholung, genau in einer Viertelstunde! Bevor wir uns in die Arme fallen und einen Freudentanz veranstalten konnten, rafften wir uns auf und räumten noch ein wenig auf, denn ein solches Glück konnte ja nicht unverdient sein. Ausserdem bestand eine rege Gefahr von gesetzestreuen Nachbaren im engen(!) Reihenhaus. Dass unser Glück aber nicht vollkommen war, wurde uns in der ersten Werbepause klar. Wer zu normal

Die Medienvermüllung

Mein Körper wurde starr, mein Kopf wurde unwiderstehlich in die eine Richtung gezogen. Nein, ich wurde nicht von einer Alien- Invasion überfallen, sondern von IHM. Er stand an der Theke des Restaurants dass ich  gerade durchs Fenster taxierte. Der Grund für meine übernatürlich anmutende Reaktion war übrigens nicht sein umwerfendes Aussehen. Besser gesagt konnte ich ihn gar nicht richtig sehen. Er steckte von Kopf bis Fuss in einem Taucheranzug. Inklusive Sauerstofflasche. Während ich mich von meinem Objekt loseiste und meinen Weg fortsetzte, fiel mir ein, an wen mich diese Person erinnerte: Ja, genau an Barney aus "How I met your Mother"!  In einer Folge trug er nämlich genau einen solchen Taucheranzug um noch mehr Frauen abschleppern zu können. Aber halt: warum trug die Person im Restaurant überhaupt so einen Anzug? Hatte er etwa das Gleiche vor wie Barney? Apropos: Die Putzfrau in unserer Schule hatte ja auch gravierende Ähnlichkeit mit der Putzfrau aus "Two and a ha