Wohngemeinschaften

Klopf klopf. quieeetsch, Tür geöffnet. 
"What do you think about the burp?" 
Als ich diesen Satz hörte, stieg in mir ein schier unbezwingbares Gefühl auf, dass sich bald in einem Prusten entladen würde. Oder anders gesagt, ich musste laut loslachen. Zum besseren Verständnis: Mein italienischer Mitbewohner (der übrigens spricht wie Mario: "Itze miii, Maaaario!") hatte gerade an meine Tür geklopft, um mich zu fragen was ich von seinem Bart halte. Dass "burp" Rülpser bedeutet, wusste und weiss er immer noch nicht. 
Er machte also beleidigt den Abgang, während ich mich von meinem Lachanfall erholte.  Ich hätte nie erwartet, dass sich aus einer einfachen Wohngemeinschaft so viel Nährstoff für Texte ergeben würde. Wird aber wohl erleichtert durch die Tatsache, dass ich im Moment mit besagtem Italiener, einem Spanier, einer Mexikanerin, einem Brasilianer, einer Österreicherin und einer Türkin zusammenlebe. Tendenz wechselnd. 
Während ich also mit der Aussprache des Italieners kämpfe, führe ich mit der Türkin einen stummen Streit über die Wohntemperatur. Für alle die es also noch nicht wissen, dies ist der Grund weshalb unser Wohnklima zwischen 20 und 30 Grad schwankt. Weiter geht's mit der Mexikanerin, die sich selbst als Veganerin bezeichnet, trotzdem aber Fisch und Poulet isst. So viel zu Allgemeinwissen. Allgemeinwissen wird anscheinend nur von der Österreicherin und mir produziert, wir fungieren im Moment als Simultan- Wörterbuch, während der Spanier putzt (!) und der Brasilianer seine Joints reinzieht. (Ja, in der Wohnung!) Deshalb herrscht bei uns wohl immer so gute Stimmung, Jippieh! 
Zurück zum Thema: so verschieden wir auch sind, wir können durchaus zusammenhalten. So wie in der Nacht, als während 9 Stunden jede halbe Stunde der Feueralarm losging. Nach einem Pyjama Sit-In in der Küche (dort ist der Alarm am leisesten) mit Bananensnack, beschlossen wir spontan zum Flughafen zu fahren, und Flugzeuge beim Starten und Landen zu beobachten. Nur um danach zusammen in die nun stille Wohnung zurückzukehren, und den ganzen Tag durchzuschlafen.
Ja, dieses WG- Leben! 
Fortsetzung folgt. 

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