And we are finally home

Als ich früher, als Kind, auf obligaten Schulferien war, kam mir das jeweils wie eine Weltreise vor. Ich habe selten die Grenzen meines Heimatlandes überschritten, und doch fühlte ich mich jedesmal so, als wäre ich hunderttausende Kilometer von zu Hause entfernt. Ich hatte mir immer geschworen dass ich, wenn ich dann die Wahl hätte, wenn ich nicht mehr gezwungen sein würde, an Lager und Camps teilzunehmen, für immer zu Hause bleiben würde. Dass ich für immer den stechenden Kloss im Hals, die aufsteigenden Tränen, und das seltsame Bauchweh aus meinem Leben verdammen würde. Oder anders gesagt, ich wollte kein Heimweh mehr haben. 
Ja, und wo bin ich heute, etliche Jahre später gelandet? Einmal über den grossen Teich, ans andere Ende des nächsten Kontinenten, tausende Kilometer entfernt, im zwölften Stock eines erdbebengefährdeten Hochhauses in der Grossstadt. Und doch fühle ich mich immer noch so, als wäre ich mal eben schnell in einen Zug ein-, und bei der ersten Haltestation wieder ausgestiegen. Seltsam, oder? Dachte ich mir auch. Ich fühle mich in etwa wie in der Ruhe vor dem Sturm. Seit Tagen wache ich jeden Morgen auf, und warte angsterfüllt darauf, dass die Wogen des Heimwehs über mir zusammenbrechen, meine Koffer zusammenpacken und ein überteuertes Flugticket nach Hause kaufen. 
Doch weshalb sind sie noch nicht gekommen? Sollte es jetzt plötzlich so einfach sein, sich von alten Verhaltensmustern zu lösen? 



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