Ausgeschlossen!

"Du bist so was von schusslig!" Ich würde sagen, das ist genau der Satz, der mich am treffendsten beschreibt. Auf den ersten Blick wirke ich vielleicht nicht so, aber wer mich etwas länger kennt, wird merken, dass an diesem Satz etwas dran ist. Beispiele dafür gibt es genug: Wenn ich in einer grossen Menschentraube unterwegs bin, fällt mir natürlich mein Handy auf den Boden, wenn ich meine Tasche im Treppenhaus öffne, kann es schon mal vorkommen, das sich mein Portemonnaie auf einen Sprung über 2 Stockwerke tiefer macht.  Ständig verschwinden bei mir irgendwelche Gegenstände (häufig auch Schulmaterial), und tauchen dann Wochen später erst wieder auf. Dazu kommt, das ich auch häufig stolpere, und dann etwas mit mir mitreisse, oder ich verursache dabei einen Stau. Ich vergesse des öfteren meine Schlüssel, und so habe ich schon manch lange Stunden vor der Haustür zugebracht bis jemand nach Hause kam. Natürlich sind solche Eigenheiten sehr unterhaltsam für meine Mitmenschen, die sich immer daran erfreuen. Auch für meine Mutter. Aber das ist eine andere Geschichte.
 Als ich heute früh(!) gemütlich im Bett lag, und noch schlief, wurde ich durch ohrenbetäubenden Lärm geweckt. Draussen drückte irgendwer ununterbrochen auf die Türklingel, und der Hund hörte nicht auf zu jaulen. Eigentlich störten mich solche Dinge ja nicht, erstens hatte ich Ferien, zweitens kann ich im Allgemeinen gut nervige Dinge ausblenden. Ich wollte mich gerade umdrehen und weiterschlafen, da hörte ich auf einmal wie jemand vor meinem Fenster meinen Namen brüllte. Nachdem ich erfolglos versucht hatte den ganzen Lärm auszublenden, wälzte ich mich aus dem Bett, und tappte zum Fenster. Unten, vor der Haustür stand: Meine Mutter! Sie trug einen Pyjama, einen Morgenrock und Pantoffeln. Sie sah hoch und grinste. "Du, ich hab mich ausgeschlossen, kannst du bitte die Haustür aufmachen?" Natürlich tat ich das und zwei Minuten später lag ich wieder in meinem Bett. Warum sich meine Mutter genau ausgeschlossen hatte, war mir schleierhaft, denn ich dachte, für sie wäre es wahrscheinlich zu peinlich gewesen, erklären zu müssen, was sie um halb acht draussen vor der Haustür tat. Dennoch hatte diese ganze Aktion etwas Tröstliches für mich: Auch meine Mutter ist nicht perfekt, sie hat mir diese Schwächen ja ganz offenbar vererbt! :)

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