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Eine Herbstnacht

Dunkelheit, nur erhellt durch eine kleine Kerze. Erleuchtete Fenster im Haus gegenüber, Menschen die zusammen rund um einen Tisch sitzen, Menschen auf ihren Balkonen, die Silhouetten dunkel gegen das warme Licht ihrer Wohnungen.   Es könnte eine schöne und friedliche Nacht sein, wenn ich mich nicht so alleine fühlen würde. Alleine mit den zwanghaften Gedanken, die immer und immer wieder einen Streit abspulen. Die Worte, die Gesichtsausdrücke jedes einzelnen Moments, die unbändige Wut der anderen Person, meine eigene Ohnmacht. Erinnerungen an die letzte Nacht, als ich nach ein paar Stunden schwer erkämpften Schlafes schweissgebadet aufwachte, und mein Gehirn sofort wieder mit Denken anfing. Krampfhaft suche ich nach der Ursache dieser Endlosschleife - teilt mir mein Unterbewusstsein mit, dass ich falsch lag? Dass ich die Person schlecht behandelt habe? Ich schäme mich dafür, Konflikte mit anderen Menschen zu haben. Ich sollte immer freundlich und nett sein. Woher kommt dieser Drang, Wi

Der Kassettenrekorder und der leere Raum

  Als ich das senfgelbe Kleid überstreifte, fiel mir die Diskrepanz auf. Zwischen dem warmen Farbton und meiner Haut. Obwohl der Sommer erst gerade am Ausklingen war, könnte man meinen, dass ich die vergangenen Monate in einem Wintergebiet verbracht hatte. Die Diskrepanz erinnerte mich an andere Dinge in meinem Leben. Der Unterschied zwischen dem goldenen Herbstwetter und meiner inneren, leeren Stimmung. Der Unterschied zwischen der Begeisterung anderer über mein neuestes Lebensereignis und meiner Unfähigkeit, mich selbst darüber zu freuen. Der Unterschied zwischen „zur crème de la crème“ zu gehören und dann doch nicht gut genug zu sein für den Job. Der Unterschied zwischen dem Leben meiner Freunde, das weiterging - und meinem eigenen, das gerade still zu stehen scheint. Als ob jemand bei der Kassette meines Lebens auf Pause gedrückt hätte. Man könnte meinen, dies sei ein nützlicher Zustand. Einer, der es erlaubt, den Ist-Zustand zu reflektieren oder durchzuatmen. Tatsache ist aber, da
 In a world full of Peters, be like Tris. 

Der Anfang

 Plötzlich war sie offen, die Welt.  Alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort.  Jede Begegnung schicksalshaft.  Der Beginn einer Schwärmerei? Wunderschöne, warme Hoffnung in den Gliedern.  Wirklich Schicksal? Nein, nur das Ende eines Schattens,  der all die Jahre an mir haftete,  nicht von mir liess,  die Welt unwillkürlich verdunkelte.  Plötzlich war sie da, die Freiheit.  Die Last fiel ab,  Lust am Leben, auf das Leben,  all die wunderschönen Möglichkeiten in jedem Ding.  Geschafft.  Genugtuung.  Nur ein kleiner Schritt im grossen Ganzen.  Nach aussen tragen, die Freude loslassen.  Nein, nach innen richten.  Die Freude verschwindet  langsam nach innen.  Entzündet tief in mir ein helles, warmes Licht.  Ich bin hier. Ich bin Jetzt. Ich bin Zukunft. 
I think you are still the only person sharp enough to sharpen someone like me. ... I used to think that when people fell in love, they just landed where they landed, and they had no choice in the matter afterward. And maybe that's true of beginnings, but it's not true of this, now. I fell in love with him. But I don't just stay with him by default as if there's no one else available to me. I stay with him because I choose to, every day that I wake up, every day that we fight or lie to each other or disappoint each other. I choose him over and over again, and he chooses me. Allegiant, Veronica Roth
People, I have discovered, are layers and layers of secrets. You believe you know them, that you understand them, but their motives are always hidden from you, buried in their own hearts. You will never know them, but sometimes you decide to trust them. Insurgent, Veronica Roth

Das erste und letzte Mal

Vor kurzem hatte ich einen Selbsttest eines Onlinemagazins gemacht. Irgendwie sollte wohl der Beziehungstyp bestimmt werden. Jedenfalls lautete die Frage: Wenn du dich verabredet hast, wählst du den kürzeren oder den längeren Fussweg? In Anbetracht meiner Vorliebe für lange Fussmärsche wählte ich natürlich den langen. Diese Auswahl attestierte mir, dass ich zu lange lieben würde. Der ganze Test erschien mir grundsätzlich etwas "zufällig" - so als wäre jemand damit beauftragt worden, auf Gutdünken irgendwas zu erfinden. Die Sache mit diesen Tests ist ja eigentlich die, dass der Getestete darauf aus ist, Aussagen über sich zu erhalten. Soll heissen: Er findet immer etwas das passt. Von daher könnten die Macher wirklich alles behaupten. Auch ich fühlte mich in dieser Aussage gespiegelt. Zu lange lieben bedeutet im Wesentlichen, über den gesunden Punkt hinaus zu lieben, sich nicht rechtzeitig lösen und Abschied nehmen zu können. Beschreibt wohl die grösste Schwierigkeit in meine